Aus der WAZ Ausgabe 14.07.2018

Unternehmen Signpartner ist mit Werbung auf Wachstumskurs

Die vielen Aufträge kann die Firma Signpartner an der Mülheimer Straße kaum bewältigen. Für den neuen Standort investiert sie 1,4 Millionen Euro.

Mitarbeiterin Corina Duda beklebt ein Fahrzeug mit Folienwerbung. (Foto: Jörg Schimmel)


Die Geschäftsführer: Jürgen (links) und Norman Kaczmarek. 
Foto: Jörg Schimmel

Von der handlichen Visitenkarte bis zum riesigen Plakat, von der Leuchtwand über signalfarbige Klebefolien am Auto bis zur Gestaltung ganzer Hauptbahnhöfe: Um sich und ihr Unternehmen mit der passenden Außenwerbung zu präsentieren, setzen immer mehr Kunden auf den Oberhausener Familienbetrieb Signpartner.

„Unser Standort an der Mülheimer Straße platzt aus allen Nähten“, sagen die Geschäftsführer Jürgen und Norman Kaczmarek. Vater und Sohn wollen dies als Chance nutzen: Noch in diesem Jahr ziehen sie mit ihrem Betrieb ins Gewerbegebiet Sterkrader Venn.

Die Fläche wird verdreifacht

Und dafür nehmen sie richtig viel Geld in die Hand. 1,4 Millionen Euro investieren sie in einen Neubau. Ein Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von rund 750 000 Euro geht mit dieser Summe ein wirtschaftliches Risiko ein. „Aber die Geschäfte laufen so gut, dass wir erweitern können“, sagt Jürgen Kaczmarek. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Und eine Erweiterung ist es wahrlich: An der Mülheimer Straße stehen dem Betrieb gerade einmal knapp 400 Quadratmeter zur Verfügung. Im Sterkrader Venn sollen es nach Fertigstellung 1200 Quadratmeter auf zwei Etagen sein. Hinzu kommt ein Außenlager in Schmachtendorf von noch einmal 200 Quadratmetern, das auch nach dem Umzug bestehen bleibt.

Unternehmen ist nicht auf Laufkundschaft angewiesen

Für die etlichen Rollen farbiger Folien, den rund sechs Meter langen Arbeitstisch, Schneidegerät, Arbeitsplätze und mehrere Drucker gibt es am neuen Standort also deutlich mehr Platz als bislang.

Aber was ist mit der Kundschaft? Ist die Mülheimer Straße als Standort nicht lukrativer als ein abgelegenes Gewerbegebiet? „Nein“, sagen die Kaczmareks entschieden. Der Betrieb sei nicht auf Laufkundschaft angewiesen, die meisten Kunden sind Firmen, Geschäftsleute oder kommunale Betriebe.

Existenzgründer, für die die Kaczmareks eigene Logos entwickeln, gehören ebenso zum Kundenstamm wie der Oberhausener Aquapark, der Energieversorger EVO, verschiedene Geschäfte im Centro, hiesige Mittelständler und die Deutsche Bahn. Für die gestaltet das Oberhausener Unternehmen Bahnhöfe im ganzen Land. In Münster hat ein Signpartner-Team jüngst die Glasscheiben im Bahnhof mit WM-Fußbällen dekoriert.

Manche Drucker laufen Tag und Nacht

Und für die vielen Autos, die die Signpartner-Mitarbeiter für die Kunden bekleben, gibt es in Sterkrader auch mehr Platz. In den kommenden Tagen bringt allein die Oberhausener Diakonie 48 Fahrzeuge für eine frische Beklebung vorbei. An der Mülheimer Straße undenkbar, die Geschäftsführer müssen dafür eine separate Fläche anmieten.

Nur für Norman Kaczmarek wird es im Sterkrader Venn wohl etwas einsamer als an der Mülheimer Straße: Weil Drucker oft über Nacht laufen und einige Aufträge einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst erfordern, wohnt der 35-Jährige vor Ort in einer Betriebsleiterwohnung. „Halb so schlimm, dafür ist es in Sterkrade grüner und ich habe eine schöne Aussicht auf die Halde.“

Den Essener Hauptbahnhof hat die Firma Signpartner – wie viele andere Bahnhöfe auch – in WM-Optik gestaltet. 
Foto: Kaczmarek

Zehn Mitarbeiter beschäftigen Jürgen und Norman Kaczmarek derzeit. „Wenn es weiter gut läuft, werden es mehr“, sagen die Signpartner-Geschäftsführer.

Vater Jürgen Kaczmarek ist als Werbegestalter seit mehr als 40 Jahren im Geschäft, Sohn Norman ist gelernter Werbetechniker. Und weil der Betrieb ein Familienunternehmen ist, hilft Gattin Marion Kaczmarek im Büro, Tochter Laura Kaczmarek ist als gelernte Fotografin bei vielen Aufträgen mit an Bord.